Letztes Jahr stiegen die Kosten für medizinische Leistungen zu Lasten der Grundversicherung doppelt so stark wie im Vorjahr von 2,2 auf 4,4 Prozent bzw. um rund eine Milliarde Franken von 20,5 auf 21,5 Milliarden Franken. Dies entspricht Kosten von 2'862 Franken pro versicherte Person. Der Kostenanstieg ist den Erwartungen entsprechend ausgefallen, da im letzten Jahr keine bedeutenden Massnahmen mit Kostensenkungspotenzial in Kraft getreten sind. Die Anzahl Versicherter nahm um 0,4 Prozent zu. Damit beläuft sich das Gesamtwachstum der Bruttoleistungen in der Grundversicherung auf 4,4 Prozent.
Starke Kostentreiber waren im letzten Jahr wiederum die Spitäler und hier insbesondere der ambulante Sektor, in welchem die Kosten um 8,2 Prozent stiegen. Spital ambulant und Spital stationär machen zusammen die Hälfte des gesamten Kostenwachstums 2007 aus. Überdurchschnittlich stark gestiegen sind wie auch schon in den Vorjahren die Kosten der Spitex mit 6,6 Prozent sowie die Leistungen der Laboratorien mit 6,3 Prozent. Die Laboratorien haben die Senkung des Taxpunktswerts 2006 um 10 Prozent im letzten Jahr mit markant mehr Analysen wieder ausgeglichen.
2008 steigen die Kosten weiter
In den ersten sechs Monaten 2008 haben die abgerechneten Bruttoleistungen pro Versicherten gegenüber der Vorjahresperiode um 5,1 Prozent zugenommen. Die Kosten dürften damit im Jahr 2008 im Bereich von 4 bis 6 Prozent wachsen. Insbesondere die Kosten bei Spital ambulant wachsen weiterhin überdurchschnittlich stark. Die Zuwachsraten bei den ambulanten Spitalleistungen liegen seit rund zehn Jahren im Vergleich mit den übrigen Leistungserbringern doppelt so hoch. Bei den Laboratorien setzt sich das überdurchschnittliche Wachstum des Vorjahrs fort. Kostensenkende Massnahmen, wie die vom BAG geplante Anpassung der Labortarife, sind deshalb notwendig.
Der Bruttoerfolg der Krankenversicherer als Differenz zwischen den Prämieneinnahmen und vergüteten Leistungen hat in den ersten sechs Monaten gegenüber demselben Vorjahreszeitraum um die Hälfte abgenommen. Wenn die Kostensteigerung in der aktuellen Grössenordnung weitergeht, müssen bereits 2009 noch mehr Krankenversicherer als jetzt zur Kostendeckung in erheblichen Ausmass Reserven abbauen. Sind die Mindestquoten für die Reserven erreicht oder unterschritten, fallen die Prämienerhöhungen danach umso stärker aus, da neben der Konsolidierung der Reserven auch die wachsenden Kosten wieder vollumfänglich über die Prämien gedeckt werden müssen.
santésuisse ist die führende Branchenorganisation der Schweizer Krankenversicherer im Bereich der sozialen Krankenversicherung.
santésuisse setzt sich im Interesse der Versicherten und sämtlicher Mitglieder, unabhängig von ihrer Grösse und Organisation, für ein freiheitliches Gesundheitssystem ein, mit dem Ziel, den Versicherten über Leistungswettbewerb die Wahlfrei-heit, den Zugang zu qualitativ hochwertigen Dienstleistungen und ein gutes Kosten-Nutzenverhältnis zu garantieren. santésuisse ist bereit, dafür Kooperationen einzugehen.
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Artikel 'Communiqué - Düstere Kostenprognosen, steigende Krankenkassenprämien...' auf Swiss-Press.com |
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