Ein Abbild der Bevölkerungsentwicklung: Das Durchschnittsalter der Helsana-Kunden in der Grundversicherung steigt. Auch deswegen ist die Kasse mit einer Million Versicherten eine der teureren und verliert Marktanteile. Dies will Konzernchef Manfred Manser stoppen. Der Branchenleader kopiert die Groupe Mutuel und geht mit konzerneigenen Billigkassen auf die Jagd nach "guten Risiken": Das sind junge, gesunde Kunden.
Der Konzern ist gar bereit, Vermittlern und Maklern 200 Franken zu zahlen, wenn sie Versicherte von der Helsana, die neben der Grundversicherung mindestens eine Zusatzversicherung abgeschlossen haben, in günstigere Gruppenkassen transferieren. Das sind die Avanex, die Progrès und die Sansan. Der Konzern bezahlt eine Kopfprämie, obwohl er nach dem Transfer für das gleiche Versichenmgsrisiko weniger Prämieneinnahmen erzielt. Das dürfte auf zehntausende von Versicherten zutreffen.
Der Krankenkassen-Ombudsmann Gebhard Engster kritisiert: "Die bei der Helsana verbleibenden Mitglieder haben ein Anrecht darauf, dass die Konzernmanager alles unternehmen, um ihre Prämien möglichst tief zu halten. Die Helsana-Kunden werden benachteiligt, wenn sich der Mitgliederbestand ihrer' Kasse qualitativ verschlechtert." Auch Daniel Wiedmer vom Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) hält diese Kommissionen für fragwürdig: "Sie könnten ermöglichen, innerhalb der Gruppe Risikoselektion zu betreiben." Die Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz, Jacqueline Bachmann, rät Versicherten: "Sie sollten sich selbst über günstige Angebote informieren und auf die Dienste von Maklern und Vermittlern verzichten. Diese sind in erster Linie an ihren Kommissionen interessiert und nicht daran, dem Kunden das günstigste Angebot herauszufiltern."
Selbst Konzern-Insider halten Kommissionen für den Kundentransfer innerhalb der Gruppe für verfehlt, auch aus Imagegründen. Helsana-Sprecher Christian Beusch entgegnet: "Diese Kommissionen sind ein Bremsventil, um unsere Kunden im Konzern halten zu können." Sonst führen Vermittler sie der Konkurrenz zu. Diese Ansicht vertritt auch Verwaltungsratspräsident und CVP-Ständerat Eugen David: "Alle Kunden der Helsana-Gruppe profitieren von der breiteren Risikoabstützung durch mehrere konzerneigene Versicherer." Dies trifft laut dem Gesundheitsökonomen Willy Oggier aber nur für die Zusatzversicherungen zu.
Solange der Risikoausgleich in der Grundversicherung nicht verbessert wird, haben grosse Versicherer mit vielen älteren Kunden einen Wettbewerbsnachteil. Daher werden auch andere Kassen mit mehreren hunderttausend Versicherten Billigkassen gründen, um für jüngere, gesündere Menschen attraktiv zu bleiben. Die neuen Anbieter sind meist billiger als Hausarztmodelle oder HMO, die Anreize zum Kostensparen bieten.
Dies ist auch bei der Helsana so: Versicherte mit der Höchstfranchise von 1500 Franken wurden ins Sparmodell "Premed 24" umgebucht. Der hohe Prämienaufschlag für 2004 in der Grundversicherung wird mit einem Rabatt von acht Prozent abgefedert. Dafür müssen sich diese Kunden im Krankheitsfall stets zuerst ans Fachpersonal einer Telefonhotline wenden. Damit können überflüssige Arztoder Spitalbesuche vermieden werden.
Ein Wechsel zur Billigkasse ist oft günstiger als das Helsana-Sparmodell
Wer darauf verzichtet, muss dies der Helsana schriftlich mitteilen. Das verärgert Konsumentenschützerin Bachmann: "Dieses Angebot ist meiner Ansicht nach eine stillschweigende Vertragsänderung. Das ist unlauter. Ich werde mich schriftlich an das BSV wenden und fordern, dass das BSV gegen diese Praxis einschreitet." Helsana-Präsident David sagt: "Mir ist sehr wichtig, dass bei allen Marketingmassnahmen die Regeln für einen lauteren Wettbewerb beachtet werden. Ich gehe davon aus, dass das bei allen Marketingoperationen der Helsana auch in diesem Jahr der Fall war."
Was die Helsana Kunden nicht mitteilt, denen sie Premed 24 empfiehlt: Ein Wechsel zur günstigsten Konzernkasse ist oft vorteilhafter.
Die Helsana-Gruppe engagiert sich als vertrauenswürdige Schweizer Kranken- und Unfallversicherung für die Gesundheit und Vorsorge von Privaten und Unternehmen.
Das Unternehmen ist eine nicht börsenkotierte Aktiengesellschaft und als Holding organisiert. Unter dem Holdingdach betreiben die Gesellschaften Helsana und Progrès das operative Geschäft. Helsana beschäftigt schweizweit über 3'000 Mitarbeitende und nimmt mit einem Prämienvolumen von über sechs Milliarden Franken im Schweizer Versicherungsmarkt eine führende Position ein.
Helsana schützt 1,9 Millionen Menschen gegen die finanziellen Folgen von Krankheit, Unfall, Mutterschaft und Pflegebedürftigkeit im Alter. Mit einem breiten Angebot in den Bereichen Grund-, Zusatz- und Unfallversicherung engagiert sich Helsana für das Leben jedes Einzelnen.
Helsana AG (Firmenporträt) | |
Artikel 'Helsana belohnt die Vermittlung tieferer Prämien...' auf Swiss-Press.com |
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