Die Mitgliederbestände der 52 kleineren und mittleren Krankenversicherer haben auch im vergangenen Jahr wieder zugenommen. Per Ende 2002 waren rund 740 000 Personen oder 13 % mehr als Vorjahr versichert. Anfang 2003 erhöhte sich der Bestand nochmals auf 768 000 Versicherte. Die Prämieneinnahmen der in der RVK RÜCK, Luzern, zusammengeschlossenen Versicherer betrugen Ende 2002 über 1,5 Milliarden Franken. Die ausgewiesenen Reserven und Rückstellungen für unerledigte Schadenfälle machen rund 327 resp. 593 Millionen Franken aus.
Auch die RVK RÜCK, der Verband und das Kompetenzzentrum der KMU-Krankenversicherer mit Sitz in Luzern, konnte an ihrer 71.Delegiertenversammlung in Bern eine gesunde Finanzlage und mit einem Überschuss von 180 000 Franken ein erfreuliches Betriebsergebnis ausweisen.
Endlich gerechte Mindestreserven für alle Das erneute starke Wachstum ist zwar ein Erfolgsausweis für die Marktnähe in den Regionen und die hohe Qualität des Kundendienstes. Es bereitet aber den Verantwortlichen in den KMU-Krankenkassen nicht nur eitel Freude. So stiegen die Nettozahlungen in den Risikoausgleichsfonds um 72 % und betragen 111 Mio. Franken. Anderseits beklagen einige Versicherer einen wesentlichen Abbau ihrer Reserven. Die RVK RÜCK begrüsst deshalb den Beschluss des Bundesrates, die Mindestreserven ab 2004 zu harmonisieren. Damit wird eine langjährige Forderung der KMU-Krankenversicherer - nämlich gleich lange Spiesse für alle Anbieter - endlich erfüllt.
KVG-Reformen nicht blockieren
Präsident Charles Giroud wertete die Übernahme des zuständigen Departements durch Bundesrat Couchepin positiv. Damit scheinen die Reformen nun in die richtige Richtung zu gehen. Scharf ging Giroud aber mit der Arbeit des Parlamentes ins Gericht, welches die dringendsten Hausaufgaben im Bereich des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) bislang nicht gemacht hat. Offensichtlich haben die Volksvertreter die Brisanz der Situation noch nicht erkannt, denn rund 50 % der Bevölkerung kann dieses Gesundheitswesen nicht mehr aus dem eigenen Sack berappen. "Die anstehenden Probleme können weder dem Ruf nach einer Einheitskasse noch mit dem Diktat nach Prämiensenkung gelöst werden. Es ist zu befürchten, dass die absehbare Links-Rechts-Polarisierung nicht weiterhilft" so Giroud.
Pflegeversicherung weiterhin ein Thema
"Alter ist keine Krankheit und verdient deshalb eine separate Versicherung" - mit dieser Feststellung erneuerte Charles Giroud die bereits im Mai dieses Jahres erhobene Forderung der KMU- Krankenversicherer. Unsere Bevölkerung wird zunehmend älter; es ist jetzt dafür zu sorgen, dass das Alter in Würde und im gesicherten Umfeld erlebt werden kann. Der bestehende Generationenvertrag und die darin festgeschriebene Solidarität zwischen jung und alt ist zwar nicht grundsätzlich falsch, hält aber der heutigen Wirklichkeit nicht mehr stand und verlangt eine Überprüfung. Neue Ansätze sind hier dringend gefragt. Die RVK RÜCK erwartet vom Parlament und von Bundespräsident Couchepin, dass die Position des Ständerates, einen festgesetzten Beitrag an die Pflegekosten auszurichten, weiterverfolgt wird.
RVK RÜCK: Eckdaten 2002 (Daten aller 52 Krankenversicherer zusammen)
Total erbrachte Versicherungsleistungen: 1 399 Mio. Fr. (Vorjahr: 1 252 Mio.) Total Prämieneinnahmen: 1 526 Mio. Fr. (1 330 Mio.) Erfolg: - 72 Mio. Fr. (- 72 Mio.) Reserven: 327 Mio. Fr. (410 Mio.) Rückstellungen für unerledigte Schadenfälle: 593 Mio. Fr. (530 Mio.) Diverse Fonds: 43 Mio. Fr. (46 Mio.) Nettoaufwand für Risikoausgleich: 111,3 Mio. Fr. (64,7 Mio.) Versicherte per 31.12.2002: 740 000 (+ 13 %) Versicherte seit 01.01.2003: 768 000 Mitarbeitende, hauptamtlich angestellt: 841 (749)- nebenamtlich angestellt: 171 (148)
Der RVK ist der Verband der kleinen und mittleren Krankenversicherer, der für seine Mitglieder Rückversicherungen und Dienstleistungen erbringt. Wir sind eine eigenständige, neutrale Nonprofit-Organisation im Sinne von Art. 14, Ziffer 2 KVG und werden nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen geführt. Der RVK unterstützt die gut geführten, gesunden kleinen und mittleren Krankenversicherer bei der Bewältigung ihrer Aufgaben. Der Verband leistet damit einen wichtigen Beitrag zur längerfristigen Existenzsicherung und kontinuierlichen Weiterentwicklung ihrer Mitglieder.
Der RVK ist der Meinung, dass die kleinen und mittleren Krankenversicherer im Markt eine gewünschte, interessante Alternative zu den grossen Versicherern sind – heute und morgen.
RVK (Firmenporträt) | |
Artikel 'RVK RÜCK: Regionale Verankerung als Erfolgsrezept...' auf Swiss-Press.com |
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