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BAG: Vereinfachter Zugang zu Arzneimitteln gegen akute Schmerzen und Migräne in der Apotheke



Bundesamt für Gesundheit BAG

05.07.2021, Bern - Mehrere rezeptpflichtige Arzneimittel zur Behandlung von akuten Schmerzen und Migräne dürfen künftig unter bestimmten Voraussetzungen direkt in der Apotheke abgegeben werden. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) hat die Empfehlungen der Expertengruppe gutgeheissen, die periodisch überprüft, welche Arzneimittel unter bestimmten Voraussetzungen direkt in der Apotheke abgegeben werden dürfen.


Seit 2019, als die neuen Bestimmungen zur vom Parlament im März 2016 verabschiedeten ordentlichen Revision des Heilmittelgesetzes (HMG) in Kraft traten, können Apothekerinnen und Apotheker unter bestimmten Voraussetzungen verschreibungspflichtige Arzneimittel zur Behandlung häufiger Krankheiten direkt rezeptfrei abgeben. Damit sollen die Kompetenzen der Apothekerinnen und Apotheker bei der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit bestimmten harmlosen Erkrankungen besser genutzt werden. Eine Expertengruppe gibt dem EDI Empfehlungen dazu ab, bei welchen Indikationen Apothekerinnen und Apotheker die Patientinnen und Patienten behandeln und ihnen direkt verschreibungspflichtige Arzneimittel abgeben dürfen.

Die Liste der betroffenen Arzneimittel umfasste bisher Präparate zur Behandlung von saisonaler allergischer Rhinitis (Heuschnupfen), Verdauungsstörungen (Magengeschwüre, Verstopfung usw.) und Atemwegsbeschwerden (Bronchospasmen), Medikamente gegen Hauterkrankungen wie Ekzeme, Akne oder Pilzinfektionen sowie Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen und gynäkologischen Beschwerden wie Scheidenpilz.

Unter bestimmten Voraussetzungen zugängliche Arzneimittel
Nun stehen zusätzlich Wirkstoffe zur Behandlung von akuten Schmerzen und Migräne auf der Liste. Allerdings dürfen Apothekerinnen und Apotheker diese Arzneimittel nur unter Einhaltung der von der Expertengruppe festgelegten Anforderungen abgeben. Die Schmerzmittel dürfen hauptsächlich an Erwachsene und nur bei akuten, nicht chronischen Schmerzen abgegeben werden. Zugang zu Migräne- Arzneimitteln erhalten nur Erwachsene, bei denen in der Vergangenheit bereits eine Migräne diagnostiziert wurde.

Um die Patientensicherheit zu gewährleisten, hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Studie zur Überwachung der Abgabemengen und zur Aufdeckung allfälliger Missbräuche der gelisteten Schmerzmittel veranlasst. Diese Studie läuft bis 2025, und es wird ein Bericht dazu erstellt.

Insgesamt stehen 42 Indikationen für häufige Krankheiten und rund 200 Wirkstoffe auf der Liste. Die direkt in der Apotheke abgegebenen Arzneimittel werden nicht von der obligatorischen Krankenversicherung vergütet. Die aktuelle Liste der Indikationen und entsprechenden Arzneimittel ist in Anhang 2 der Arzneimittelverordnung (VAM) und auf der Website des BAG zu finden.



Medienkontakt:
Bundesamt für Gesundheit
Kommunikation
+41 58 462 95 05
media@bag.admin.ch



Über Bundesamt für Gesundheit BAG:

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) trägt massgeblich dazu bei, der Bevölkerung ein Leben bei guter Gesundheit zu ermöglichen. Es misst sein Handeln an den Auswirkungen auf die Gesundheit.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beschäftigt sich mit so unterschiedlichen Dingen, wie den Prüfungsanforderungen für Studierende der Zahnmedizin, der Sicherheit von Röntgengeräten, der Erfassung der Häufigkeit von Infektionskrankheiten oder der Förderung von Spritzenaustauschprogrammen bei Drogenabhängigen. Bei so vielfältigen Aufgaben stellt sich die Frage, welches denn die übergeordnete Philosophie, welches der gemeinsame Nenner hinter all diesen Aktivitäten ist.

Das Leitbild des BAG soll darauf eine Antwort geben. Es beschreibt die grundsätzlichen Unternehmensprinzipien, die die Handlungsweise der Mitarbeitenden des BAG leiten und signalisiert, dass sich selbst ein Amt der Bundesverwaltung am modernen und erfolgreichen Unternehmensprinzip des «Management durch Zielsetzung» orientieren kann.

Das Leitbild trägt aber auch der wichtigen Wandlung und Entwicklung des Gesundeitsbegriffes in den letzten zwei Jahrzehnten Rechnung. Es setzt die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geförderte Auffassung um, Gesundheit nicht mehr einzig als Fehlen von Krankheit zu verstehen, sondern vielmehr als ein Wohlbefinden in körperlicher, psychischer und sozialer Hinsicht.

L’Office fédéral de la santé publique (OFSP) contribue de manière déterminante à assurer à la population un niveau de santé élevé.

L’Ufficio federale della sanità pubblica (UFSP) fornisce un importante contributo affinché la popolazione possa condurre una vita in buona salute.

The Swiss Federal Office of Public Health makes an essential contribution to facilitate to the population a life in good health.



--- Ende Artikel / Pressemitteilung BAG: Vereinfachter Zugang zu Arzneimitteln gegen akute Schmerzen und Migräne in der Apotheke ---


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