In der von Demoscope im September 2015 durchgeführten repräsentativen Umfrage lehnten 75 Prozent der Versicherten mit den Franchisestufen 1’000 und 2’000 Franken den Vorschlag des Bundesrates zu deren Abschaffung ab. Selbst bei der Gesamtheit der Befragten finden die Massnahmen keine Mehrheit: nur 29 Prozent befürworten die Abschaffung der zwei Franchisestufen, 51 Prozent sind dagegen, während 20 Prozent unschlüssig waren oder keine Antwort gaben.
Streichung der Wahlfranchisen findet keine Mehrheit
Noch deutlicher ist die Ablehnung der Rabattkürzung für die Franchisestufen von 2’500 und 1’500 Franken. Von den Befragten mit diesen Franchisestufen lehnen 78 Prozent eine Rabattkürzung ab. Von allen Befragten befürworten nur 29 Prozent die Rabattreduktion. 51 Prozent sind dagegen, 15 Prozent sind unschlüssig oder gaben keine Antwort.
Der Bundesrat propagiert mit seiner Vorlage zur Reduktion der Franchisestufen und der Rabatte die Standardfranchise, welche dem Prinzip Selbstverantwortung am wenigsten Rechnung trägt. Der Versicherte wird bei der Ausgestaltung des für ihn besten Versicherungsmodells weniger Wahlfreiheit haben. Betroffen von der Streichung der beiden Franchisestufen 1’000 und 2’000 Franken sind 590’000 erwachsene Versicherte. Bei den Kindern sollen nur noch die Wahlfranchisen von 400 und 600 Franken beibehalten werden. Von der Streichung von vier der aktuell sechs Franchisestufen wären 66’600 Kinder betroffen.
Längere Vertragsdauer stärkt Solidarität
Versicherte mit Wahlfranchisen können auf Ende Jahr die Franchisestufe ändern. Die Versicherten mit Wahlfranchisen leisten bereits heute hohe Solidaritätsleistungen für die Versicherten mit einer ordentlichen Franchise von 300 Franken. Eine längere Vertragsdauer von beispielsweise drei Jahren bei erhöhter Wahlfranchise stärkt die Solidarität viel wirksamer als die Streichung von Franchisestufen und Rabattkürzungen.
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Artikel 'Communiqué - Versicherte wollen keinen Abbau der Franchisestufen und keine Rabat...' auf Swiss-Press.com |
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