Für diesen Entscheid gebe es sowohl betriebswirtschaftliche als auch politische Gründe, erklärt Swica-Sprecherin Nicole Graf. Die Swica laviert bei ihrem Entscheid reichlich hin und her. Die Kasse befand sich nämlich in einer Zwickmühle: Sie redete bisher immer der Kostenlenkung das Wort und setzte auf alternative Versicherungsmodelle wie das kosteneffiziente HMO-Modell.
Eine Billigkasse hingegen sei ein Marketing-Instrument, um mit attraktiven Prämien gewisse Zielgruppen zu erreichen, räumt Graf heute ein. Kosten werden keine gespart. Denn vor allem gesunde Versicherte wechseln die Krankenkasse. Nur schon die gute Risikostruktur macht die Kasse dann "billig". Dieser Art der Risikoselektion getraute sich die Swica nun doch nicht zu bedienen. Die Helsana dagegen hat dieses Jahr mit Sansan und Avanex zwei Ableger ins Leben gerufen.
"Das sind keine Billigkassen", versucht Helsana-Sprecher Christian Beusch die Sache schönzureden. Sansan und Avanex seien auf spezifische Zielgruppen ausgerichtet und würden diesen entsprechende Zusatzleistungen anbieten.
Die Helsana musste sich das Recht, die beiden Kassen zu lancieren, letztes Jahr vor dem Eidgenössischen Versicherungsgericht (EVG) erstreiten. Die Geschäftsabwicklung via Internet statt über ein traditionelles Filialnetz stelle keine unzulässige Risikoselektion dar, hielt das EVG fest. Die seit März operativ tätige Sansan konnte bereits mit einem Paukenschlag auf sich aufmerksam machen: Rund 30000 Mitglieder des Vereins "Pro Life" liefen per 1. Juli von der Panorama zu ihr über, nachdem die Panorama die Prämien ausserterminlich erhöht hatte. Doch hat die Sansan diese Schäfchen noch nicht im Trockenen. Denn die Kündigung erfolgte kollektiv durch die Pro-Life- Vereinsleitung, was in den Augen des Bundesamts für Sozialversicherungen nicht zulässig ist. Über die Angelegenheit befindet nun das Verwaltungsgericht des Kantons Zug.
Die Strategie, über die Gründung von Kassen im Tiefpreissegment den Mitgliederschwund bei der Muttergesellschaft aufzufangen, bleibt umstritten. Der Kassenwettbewerb konzentriere sich vor allem auf die Risikoselektion statt auf die Kostenlenkung, meint Graf. Schon lange wird deshalb gefordert, den bestehenden Risikoausgleich unter den Krankenkassen zu verbessern. Auch die Helsana hält gemäss Beusch an diesem Postulat fest, während etwa die Groupe Mutuel dieses ablehnt.
Für Reiner Eichenberger, Professor für Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg, gibt es für den ungenügenden Kassenwettbewerb einen weiteren Grund:
Die Kassen dürfen in der Grundversicherung keine Gewinne schreiben. "Gewinnorientierung würde den Krankenkassen den Anreiz geben, Innovationen zu machen."
KONSUMENTEN WERDEN NICHT ANGEHÖRT
Daneben ortet er im Gesundheitswesen ein grundsätzliches Hindernis: Die Konsumenten, welche Interesse an tieferen Kosten haben, sind an den entscheidenden Verhandlungstischen untervertreten. Die übrigen Akteure hätten kaum Interesse an niedrigeren Kosten. "Die einzelnen Krankenkassen möchten zwar schon etwas billiger sein als die Konkurrenz.
Der Branchenverband hat aber nicht das geringste Interesse an tiefen Prämien." Bei den Krankenkassen gilt gemäss Eichenberger nämlich ein eigentliches "Mark-up Pricing": Je höher die Prämien, desto mehr Mittel stehen für die Verwaltung der Kassen zur Verfügung.
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Artikel 'Swica beerdigt ihre Billigkasse...' auf Swiss-Press.com |
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