Mit günstigen Prämien hat sie seit 2001 70% Mitglieder gewonnen - anfangs Jahr erneut 8400 (+22%). Mit 3,2 Mio. Fr. Gewinn schrieb sie schwarze Zahlen.
Wenn der Mitgliederzuwachs im Bereich der Grundversicherung für die ehemalige Sulzer-Krankenkasse uneingeschränkt positiv wäre, wären für ihre "Performance" nur Superlative gut genug. Im durchreglementierten obligatorischen, oder KVG-Bereich ist indessen alles etwas anders: Zu grosse "Gewinne" gehen an den Ausgleichs-fonds, nützen also nichts, und auch ein zu hoher Mitgliederzuwachs gefährdet die Reserven, weil Neumitglieder die aus ihren Prämien geäufneten Reserven beim alten Versicherer nicht mitnehmen und auch der Wechsel als solcher zusätzlichen Aufwand verursacht. Deshalb steuert die Provita ihre Prämienhöhe so, dass jährlich nicht mehr als 8000-10 000 Neumitglieder zu ihr wechseln, wie Enrico Giovanoli, Geschäftsführer und VR- Delegierter der Provita, den Medien bei der gestrigen Präsentation des Abschlusses 2003 erklärte. Die Neuerungen im KVG führten dazu, dass vor allem die neuen Mitglieder sich sehr kostenbewusst verhielten, indem sie richtigerweise entweder die niedrigste oder aber die höchste Franchise von 1500 Fr. und Hausarztmodelle wählten.
Der Zuwachs an Versicherten auf heute 46 000 fand vorab im Kanton Zürich, aber auch in weiteren Kantonen des Ostschweizer Kerngebiets (TG, AG, SG) statt. Dieser Zuwachs spiegelt sich im Wachstum der Prämieneinnahmen, welche die 100-Millionen-Grenze erreichten (+20 Mio. Fr.), und auch in der Schaffung von gut zwei neuen Vollzeitstellen, in die sich fünf neue Mitarbeitende teilen. Giovanoli unterstrich allerdings, dass dieses Wachstum klar unter demjenigen der Versicherten liege, was die Wirksamkeit interner Rationalisierungsmassnahmen belege.
Dementsprechend seien die Verwaltungskosten der Provita mit nur 6%"extrem niedrig". Ein "leichter Nachholbedarf" bestehe bei den Reserven im KVG-Bereich. Sie wurden absolut zwar um 2,4 Mio. Fr. erhöht, liegen damit mit 16% aber noch leicht unter dem gesetzlichen Richtwert von 20%. - Bei den Zusatzversicherungen erzielte die Provita 0,8 Mio. Fr. Gewinn. Der überobligatorische Bereich sei viel interessanter, sagte Giovanoli, weil er viel mehr Gestaltungsfreiheit biete und z. B. Kooperationen erlaube - ganz abgesehen von den besseren Margen. Konsequenterweise separiert die Provita die beiden Bereiche - und damit auch ihre Reserven - unter Genehmigungsvorbehalt rückwirkend auf den 1. Januar rechtlich vollständig.
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